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Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie
Operngasse 17-21,
A-1040 Wien

Grußworte
60. DAH Symposium 19.-21. September 2019
in der Eventfabrik, Bern, Schweiz


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, werte Therapeutinnen und Therapeuten, liebe Freunde der DAH

Es ist uns eine große Freude, Sie zum 60. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie vom 19. – 21. September 2019 in Bern begrüßen zu dürfen.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung: wenn „Nerven nerven”, von der Neuropathie zum neurogenen Schmerz

Der neuropathische Schmerz quält in seiner Hartnäckigkeit und seiner Schwierigkeit behandelt zu werden. Ein Patient nach einer Nervenverletzung hat eine hohe Wahrscheinlichkeit einer vorübergehenden oder bleibenden Behinderung mit subsequenten psychosozialen Folgen.

Eine der gravierendsten Dysfunktionen nach einer Nervenverletzung ist die Entwicklung eines CRPS II (Complex Regional Pain Syndrome) von unterschiedlicher Ausprägung.

Neurome und Neuropathien können zu komplexen peripheren und zentralen Veränderungen führen. Kenntnisse über die neurobiologischen Vorgänge einer Nervenverletzung, während der Regeneration sind wichtig.

Die Bildgebung (Ultraschall und MRI) hilft zur Diagnosestellung nur bedingt, da die Morphologie des betroffenen Nervens zwar verändert ist, aber sein Verbesserungspotential unklar bleibt. Das gleiche gilt für die Elektrophysiologie, welche zwar die sensomotorische Funktionsstörung nachweisen kann, aber für die Entscheidungsfindung einer Therapie oft wenig hilfreich ist. In der Zukunft werden hochauflösende 3D MRI mit Diffusions-Tensor-Imaging die Diagnostik verbessern, können nicht aber die initiale korrekte klinische Untersuchung oder die Elektrophysiologie ersetzen.

Chirurgen, welche Patienten mit Nervenverletzungen oder Neuropathien behandeln, werden häufig erst spät involviert. Zu diesem Zeitpunkt sind oft weder die klassischen Rehabilitationsmaßnahmen alleine, noch ausgeklügelte pharmakologische Behandlungskonzepte zielführend. Häufig können nur die zusätzliche psychosomatische Abklärung und das Erlernen von Coping-Strategien ein wenig Linderung verschaffen.

Wichtig, aber genauso schwierig ist es, Patienten herauszufiltern, welche in einer solchen Situation chirurgisch verbessert werden können.

Und genau, weil die Diagnostik so schwierig sein kann, die Biologie so viele Fragezeichen hinterlässt zwischen peripherer Läsion und zentraler Verarbeitung, die Behandlungsmöglichkeiten so vielfältig und unbefriedigend sein können, freuen wir uns anlässlich der nächsten DAH in Bern, solche Fragen mit Hilfe Ihrer Erfahrungen anzugehen. Zusammen mit Ihnen möchten wir schwierige Fälle und die besten Lösungsmöglichkeiten beim neurogenen Schmerz diskutieren, um am Ende hoffentlich zu wissen, welche Abklärungen und Therapien aktuell sinnvoll sind.

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. Esther Vögelin
Tagungspräsidentin 2019

Dr. med. Rahel Meier

Dr. med. Luzian Haug